Der Nullpunkt in einer Partnerschaft, ist es sich einzugestehen, dass man sich nicht geliebt hat. Dass man sich bisher nur “geliebt” hat – mit der bedürftigen, hungrigen, besitzergreifenden Liebe eines kleinen Kindes. Es ist der Moment einer erbarmungslosen Ehrlichkeit, einer großen Ernüchterung, in dem die Liebesillusionen bröckeln, die man entwickeln musste – damals -, um zu überleben.
Wenn man dann so vor einander steht, leicht atemlos und zerstört, an der Schwelle zu einem neuen Raum, in dem alle Konzepte von der Liebe blass geworden sind, kehrt eine große Stille ein. Da ist das Wissen darum, dass wir uns erst komplett und bedienungslos in die Freiheit entlassen müssen. Und ich nehme mir meine Freiheit, zu entdecken, was es heißt, mich zu lieben, mit mir in Beziehung zu sein. Und du dir – deine. Und wir verlieben uns beide ins Vertrauen…
Wie jede Reise braucht auch diese einen klaren Entschluss, eine Ausrüstung und ein Gepäck: eine Entscheidung zu lieben, unvoreingenommen zu sein und erwartungslos … Es ist eine Entscheidung, dich als ein Wunder zu sehen, und mich und unsere Begegnung auch.
Nadja Lasko