SCHRITTE ZU EINEM NEUEN PAAR-BEZIEHUNGSWESEN

Wie kann uns gelingen, unsere partnerschaftlichen Beziehungen, geprägt von projektiven Dynamiken, Kämpfen, Energieverlust und Stagnation zu erneuern? Im Folgenden habe ich ein paar Schritte aus meiner ganzheitlichen trauma- und paartherapeutischen Perspektive zusammen gefasst.

  • Erkennen: Wir sind toxisch co-abhängig, verstrickt. Wir hatten uns auf der Ebene des Traumas angezogen. (obgleich nicht zu vergessen ist: Das Göttliche ist auch immer dabei.)
  • Erkennen: Wir haben uns nicht geliebt. Das hungrige, projektive Brauchen, das Haben- und Besitzen-Wollen, das Klammern und Festhalten, das Vermissen, die Verlassenheitsängste, das Gefühl zu sterben beim Gedanken an Trennung… sind alles Merkmale des Pseudoliebens, der “kleinen Liebe” des co-abhängigen inneren Kindes, das die Partnerin mit der Mutter/dem Vater seiner Kindheit verwechselt.

Anzunehmen, dass dies keine Liebe ist, obwohl es sich so angefühlt hat, obwohl all die Hollywood Filme es suggeriert haben, ist meist der erste schwierige Schritt. Ohne diesen wird sich der Raum für Heilung jedoch nicht öffnen.

  • Ich kann nur jemanden lieben, wenn ich mich selbst liebe. Aber wer oder was ist dieses ICH SELBST?
  • Erkennen: Ich weiß nicht, wer ich wirklich bin jenseits der Trauma bedingten Prägungen. Ich kenne meine Persönlichkeit, die meist auf meinen Überlebensstrategien aufgebaut ist, ich habe meist aus einer starken Identifikation damit gelebt. Meinem Partner geht es genauso.
  • Ich kann meine Partnerin nur in dem Maße lieben, in dem ich mich liebe. Ich kann mit ihr nur in dem Maße verbunden sein, in dem ich mit meinen Anteilen verbunden bin.
  • Nullpunkt einer Partnerschaft. Einsehen, dass das Alte nicht mehr geht, nicht mehr stimmig und möglich ist. An dieser Stelle braucht es diese Klärung: Wollen wir – bei all dem, was sich offenbart hat (siehe oben) – weiter zusammen gehen, um zu erfahren, was Liebe wirklich ist?
    Wollen wir uns committen?
  • Angenommen, beide haben ein Ja: Diese Reise kann nur gelingen, wenn jeder bereit ist, konsequent und aktiv die Verantwortung zu übernehmen für die eigene Heilung. Sich Hilfe zu suchen, um zu lernen, aus den Identifikationen mit den Anteilen auszusteigen und für diese da zu sein. Dann muss die Partnerin diesen Job nicht mehr übernehmen.

Diese Forschungsreise (Wer bin ich? Wie will sich die göttliche Essenz durch mich ausdrücken? Wie kann ich meinen Partner bedingungslos lieben?) kann nur gelingen, wenn ich meinen Partner frei lasse. Wenn die Partnerin Raum für diese Reise bekommt, um dann – falls es sich wahr und stimmig anfühlt – aus freien Stücken zu kommen. (Nein, wir müssen uns nicht unbedingt trennen). Nicht aus einem Überlebensmuster, das darauf ausgerichtet ist, die Bindung zum Vater zu sichern.

  • Jeder hat auf dieser Reise gelernt, vollkommen für alle Anteile und Gefühle im eigenen Inneren da zu sein. Die Begegnung geschieht aus der lebendigen Präsenz zweier erwachten, eigenverantwortlichen und freien Erwachsenen. Eine würdevolle Begegnung.

Nein, wir landen nicht alle zwangsläufig in der platonischen Polyamorie. Wir schließen aber nichts aus.
Denn: Je mehr wir auf dieser Reise von Trauma zu Liebe voran schreiten, umso mehr gilt: DEIN WILLE geschehe.

Und irgendwann bist du nur noch in der Hingabe: Dein (göttlicher) Wille geschieht.
Sind die beiden Partner das, sind sie im Paradies. Ein neues Beziehungswesen entsteht.

Das ist der SSTT Raum.
Nicht jeder ist dafür bereit.
Es ist jedoch möglich, zu dieser Tiefe, Verbundenheit, Freiheit und Liebe zu reisen.

So weit in Kürze zu diesem großen Thema.

In Liebe, Nadja

SSTT* Spirituelle und Somatische Trauma Therapie

Facebook
Pinterest
LinkedIn
Twitter
Email

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *